Vorgeburtliche Diagnostik
im Detail

Heutige Untersuchungsmethoden bieten uns die Möglichkeit, in einem frühen Schwangerschaftsalter Ihr individuelles Risiko für Chromosomenstörungen und andere Fehlbildungen zu berechnen, um Sie dann gezielt beraten zu können. Eine herausragende Rolle kommt der vorgeburtliche Diagnostik durch Ultraschalluntersuchung (Sonografie) zu

Mit einem Schallkopf werden Schallwellen über die Bauchdecke oder vaginal auf die Gebärmutter und das Kind ausgesandt, die je nach Dichte des Gewebes reflektieren. Dieses Echo zeigt auf dem Bildschirm eine bildhafte, bewegte Darstellung des Kindes

Ein Ultraschall-Bild ist immer ein Querschnitt - wie eine Scheibe - durch den Körper

Zeitpunkte Ultraschall

Wird ohne spezielle Veranlassung in der Regel 3-mal pro Schwangerschaft durchgeführt.

Im ersten Drittel soll sie zeigen, dass der Embryo lebt und sich in die Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat.

Im zweiten Drittel (16-20. Schwangerschaftswoche) wird das genaue Alter der Schwangerschaft und die Lage des Kindes und des Mutterkuchens (Plazenta) bestimmt.

Im dritten Drittel (wenige Wochen vor dem Geburtstermin) werden nochmal Wachstum und Entwicklung des Kindes, Ausbildung der Organe und Körperstrukturen und seine Bewegungen kontrolliert.

Weitere Untersuchungsmethoden

Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) oder Chorionzottenbiopsie dienen dem Ausschluss chromosomaler Erkrankungen wie der Trisomie 21 (M. Down). Beide Untersuchungen sind jedoch mit einem Fehlgeburtsrisiko von 0,5-1% verbunden.

Während die Häufigkeit fast aller kindlichen Fehlbildungen unabhängig vom mütterlichen Alter ist, steigt das Risiko für Chromosomenstörungen (z. B. Trisomie 21) mit zunehmendem mütterlichen Alter an. Diese Tatsache hat lange Zeit dazu geführt, jeder Frau ab 35 Jahren eine Fruchtwasseruntersuchung zu empfehlen.

Besondere Sonographien

Doppler-Sonografie

Misst den Blutfluss des Kindes zum Erkennen einer eventuellen Mangelversorgung normalerweise als Routineuntersuchung überflüssig.

Vaginal-Ultraschall

Ultraschall-Aufnahmen werden nicht über die Bauchdecke, sondern durch die Scheide gemacht.

Aufnahmen dienen in der Frühschwangerschaft dem Erkennen einer Eileiter-Schwangerschaft oder anderer Unregelmäßigkeiten.

In der Spätschwangerschaft eignet sich diese Methode zur exakten Beurteilung des Gebärmutterhalses bei sogenannter Zervix-Insuffizienz, d. h. um festzustellen, ob sich der Gebärmutterhals verändert (das kann darauf hindeuten, dass eine Frühgeburt droht)

Nackendichte-Analyse

Untersuchung der Nackendichte des Embryos. Dazu sind besonders leistungsstarke Ultraschallgeräte notwendig. Kann bis zu einer Steißlänge des Embryos von 8,5 cm (13. bis 14. Schwangerschaftswoche) durchgeführt werden. Beruht auf der Erkenntnis, dass Embryos mit Trisomien (Down Syndrom, Trisomie 13 u. 18) in den meisten Fällen einen dickeren Nacken haben als andere Embryos.

Es werden die Längen der Ober- und Unterarme, Ober- und Unterschenkel, der Schädeldurchmesser, die Nackendichte und die Steißlänge gemessen und zueinander in einem Verhältnis verrechnet

Gentest schon vor Zeugung möglich

Neues Verfahren belebt Debatte um PID-Verbot.

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Das National Center für Genome Resources (NCGR) in Santa Fe in den USA hat einen einfachen Leitspruch: Improving health, nutrition end environment by gene sequencing“ – Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft durch Gen-/Sequenzierung verbessern. So einfach das klingt, so schwierig ist es mitunter, die ethischen Folgen der Genforschung abzuschätzen. Die Die Präimplantationsdiagnostik (PID) etwa ermöglicht es Paaren mit genetischer Vorbelastung, die Embryonen bei einer künstlichen Befruchtung auf mögliche Krankheiten untersuchen zu lassen. Nachdem der Bundesgerichtshof im Vorjahr eine gesetzliche Regelung anmahnte, wird im Bundestag derzeit über drei Entwürfe diskutiert – offen und über Parteigrenzen hinweg.;

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